Ist vegan milfreich? Vegan vs. Milchfrei vs. Ohne Milch

Krankheiten wie Diabetes, Herzleiden und Krebs erreichen mittlerweile ein in früheren Generationen noch unbekanntes Ausmaß. Heute erweitern die Menschen ihr Bewusstsein, wenn es um eine gesunde Lebensweise geht. Durch wissenschaftliche Forschung gibt es eine Reihe von Studien, die den Anstieg dieser Krankheiten mit einer bewegungsarmen Lebensweise sowie einer ungesunden Ernährung in Verbindung bringen. Die Phrase “man ist, was man isst” war noch nie so relevant wie heute. In den Vereinigten Staaten wurde Fettleibigkeit bereits zu einer Epidemie erklärt, und weltweit nimmt die Zahl der ungesunden Menschen stetig zu.

Die gute Nachricht ist, dass dieser Anstieg Menschen dazu veranlasst, sowohl ihren Lebensstil als auch ihre Ernährung grundlegend zu überdenken. Der Zusammenhang zwischen der Zunahme von Krankheiten, die auf den Konsum von Tierprodukten zurückzuführen sind, veranlasst viele Menschen, sich für eine milchfreie oder vollständig vegane Ernährung zu entscheiden. Es herrscht jedoch große Verwirrung über die beiden Begriffe. Ebenso ist oft unklar, ob die eine Ernährungsweise gesünder ist als die andere. Daher möchten wir Missverständnisse aus der Welt schaffen, damit Du eine Diät einhalten kannst, die zu Deinem Lebensstil am besten passt.

Eine vegane Diät

Eine vegane Ernährung bedeutet, dass man nur Lebensmittel konsumiert, die keine tierischen Produkte enthalten. Also keine wie Milchprodukte, Fleisch und Eier. Der Herstellungsprozess veganer Lebensmittel schließt die Verwendung lebender Tiere oder von Tieren gewonnener Produkte aus.

Entgegen der landläufigen Meinung werden vegane Produkte nicht von einer Regierungsstelle (wie der FDA) reguliert. Dies führt dazu, dass vegane Produkte ihren Status mit einem Logo kommunizieren müssen, das entweder vom Hersteller entworfen oder von einer internationalen Zertifizierungsstelle zur Verfügung gestellt werden kann. Ein Logo einer international anerkannten Organisation verleiht dem Produkt auf dem Markt mehr “Glaubwürdigkeit” als ein Logo, das vom Hersteller selbst entworfen wurde.

Da es jedoch keine strikten Richtlinien oder Grenzen in allen Bereichen gibt, werden diese internationalen Labels bei der Definition, wie “vegan” ihr Produkt tatsächlich ist, schwanken. Zwar weden die Produkte alle Mindestkriterien für den Anspruch auf das SIegel “vegan” erfüllen, doch liegt es im Ermessen der Organisationen, wie weit sie gehen (d.h. keine GVOs, kein Palmöl usw.).

Vegane Lebensmittel sind auch für Menschen mit milchbedingten Allergien nicht unbedingt verträglich. Das liegt nicht daran, dass es nicht gesund ist, sondern daran, dass die Produktionsanlage höchstwahrscheinlich für eine Reihe von Produkten genutzt wird. Das schließt auch Lebensmittel ein, die Milchprodukte enthalten. Dies bedeutet, dass es zu Kreuzkontaminationen kommen kann, was zu schwerwiegenden Auswirkungen für Personen mit einer Milchallergie führen kann.

Eine milchfreie Diät

Die milchfreie Ernährung ist für Menschen geeignet, die auf Milchprodukte allergisch reagieren. Man muss genau hinschauen, um den Unterschied zwischen den Bezeichnungen “milchfrei” und “ohne Milch” zu erkennen. Die Begriffe klingen zwar sehr ähnlich, sind es aber nicht.

kann Milchprodukte enthalten

Milchfrei

Produkte, die die Worte “milchfrei” auf ihrer Verpackung stehen haben, müssen Bundesvorschriften erfüllen, um diesen Status zu erhalten. Dies bedeutet, dass die Lebensmittel in einem strengen Herstellungsprozess und in einem vollständig abgetrennten Bereich hergestellt werden, der frei von Milchprodukten und jeglichen Fällen von Kreuzkontaminationen ist. Dadurch wird sichergestellt, dass zu keinem Zeitpunkt des Herstellungsprozesses Milchprodukte vorhanden sind. In vielen Fällen wird die Luft sogar auch gefiltert. Milchfreie Produkte werden auch keinen “Kann Spuren von … enthalten”-Warnhinweis auf ihrer Verpackung haben, da sie zu 100% milchfrei sind.

Ohne Milch

Das Etikett “ohne Milch” wird leicht mit “milchfrei” verwechselt. In manchen Fällen stimmt das sogar und das Produkt ist zu 100% milchfrei. Bei Menschen mit Milchallergie können jedoch Spuren von Milchprodukten den Unterschied ausmachen. Diese Spuren liegen normalerweise in Form von Kasein vor, einem Milchprotein. Es kommt beispielsweise in traditionellen Milchprodukten wie Sahnebreien und Sahnehäubchen vor. Mit der Zeit werden auch diese Produkte immer strenger und entfernen alle Spuren von Milchprodukten aus ihnen.

Warum sagt man dann nicht einfach, dass etwas milchfrei ist?

Viele Unternehmen sind der Meinung, dass der Begriff “milchfrei” eine weniger einschüchternde, dem Markt und den Verbrauchern vertraute Formulierung ist. Ein weiterer Grund (und wahrscheinlich ein ehrlicherer) ist, dass sich diese Unternehmen vor möglichen Rechtsstreitigkeiten schützen, wenn sie behaupten, ihr Produkt sei zu 100% frei von Milchprodukten.

Die FDA gibt jedoch an, dass bei “Nichtmilchprodukten” aufgrund der Gesetze zur Kennzeichnung von Allergenen immer noch offengelegt werden muss, ob Milchprodukte enthalten sind. Diese taucht in der Zutatenliste in Form einer Klammer auf und verwendet üblicherweise Begriffe wie “ein Milchderivat”, um erkenntlich zu sein.

Kind mit Magenschmerzen - Milchallergie

Allergien

Menschen mit einer Milchallergie müssen unbedingt immer die auf dem Produktetikett aufgeführten Inhaltsstoffe lesen. Eine Milchallergie unterscheidet sich auch von Laktoseintoleranz. Schauen wir im Folgenden, wie beides funktioniert.

Eine Laktoseintoleranz ist ein Problem im Verdauungssystem. Im Grunde produziert Dein Körper im Fall einer Laktoseintoleranz nicht mehr das Enzym Laktase, das den Abbau von Laktose unterstützt. Laktose ist der in der Milch enthaltene Zucker. Die Laktose kann in im Magen und Dünndarm nicht abgebaut werden und gelangt stattdessen direkt in den Dickdarm, wo sie von Bakterien abgebaut wird. Dies führt zu Blähungen und Gasbildung. Das ist zwar unangenehm, jedoch nicht besonders gefährlich,

Milchallergie ist ein Problem im Immunsystem. Bei diesen Menschen erkennt der Körper Milchprodukte als schädlich und löst eine allergische Reaktion aus, die von leicht bis schwer reichen kann. Symptome, die Laktoseintoleranz und Milchallergie gemeinsam haben, sind Bauchkrämpfe, Durchfall, Blähungen und Übelkeit. Eine Milchallergie kann jedoch auch Nesselsucht, Hautausschlag, Schwellungen der Lippen und des Gesichts, Schluckbeschwerden, Keuchen und Engegefühl im Rachen verursachen.

Beides sind äußerst häufige Probleme. Die Milchallergie ist jedoch deutlich gefährlicher und ist ein Problem, das man angehen muss. In extremen Fällen kann sie Anaphylaxie verursachen. Eine Anaphylaxie ist eine starke allergische Reaktion, die Sekunden oder Minuten nach dem Kontakt mit einem Allergen auftritt. Aus diesem Grund tragen viele Milchallergiker einen Adrenalin-Autoinjektor (wie z.B. einen EpiPen) ständig bei sich.

Fazit

Für diejenigen, die ihren Lebensstil einfach nur etwas gesünder gestalten wollen, ist es eine gute Idee, bei der Ernährung anzufangen. Wenn man sich seinen Körper als ein Hochleistungsfahrzeug vorstellt, braucht er den richtigen Kraftstoff, um effektiv arbeiten zu können. Eine saubere Ernährung, die vegan oder milchfrei ist, bietet dir dafür eine Vielzahl von Vorteilen. Sie ist nährstoffreich, kann Deinen Blutdruck und Dein Risiko für Herzkrankheiten senken und dazu beitragen, die Entstehung von Krebs zu verhindern.

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